Geprobt wird dienstags von 19.45 bis 21.45 Uhr mit einer Pause. Zuerst gibt es ein gründliches Einsingen, dann wird oft ein Stück auswendig oder in gemischter Aufstellung gesungen und schließlich setzen sich alle und nehmen ihre Noten vor. Wenn die Töne und der Rhythmus einigermaßen sitzen, der Text, der neben deutsch und englisch auch mal japanisch, schwedisch oder ungarisch sein kann, klar ist, wird musikalisch gearbeitet und auswendig geprobt. In der Mitte der Probe wird besprochen, was an Mitteilungen vom Vorstand, von der Chorleiterin oder Mitgliedern vorgebracht wird, kurz Atem geschöpft und weitergearbeitet. Die Chorprobe endet meistens damit, dass ein Chormitglied, das Geburtstag hatte, sich ein Lied wünscht und dieses als Ständchen vorne sitzend anhören darf. Einmal im Monat gibt’s keine Pause, sondern um 21.30 Uhr laden die letzten Geburtstagskinder zu Sekt, Saft und Knabberzeug und geselligem Miteinander ein.
Mindestens einmal, oft sogar zweimal im Jahr wird ein Wochenende lang geprobt. In einem der Tagungshäuser im Umkreis, besonders im Sauerland wird gesungen, gearbeitet, geplant – und gefeiert!
Da gab es die berüchtigten Probenwochenenden, bei denen die Bässe eine eigene Gewerkschaft gründeten, die in der gut gefüllten Vorratskammer tagte, worauf die Tenöre sich die Töpfe auf den Kopf setzten und lautstark zu einer Gegendemo aufriefen, oder die Lagerfeuer, denen auch schon mal eine Männerhose zum Opfer fiel, oder die Disco in der Küche, die so ausuferte, dass Koch Zlatko am nächsten Morgen beinahe in Ohnmacht fiel. Außerdem war der Bauchtanzabend mit Verkleidungen für die Damen und für die Herren auch schier unvergesslich. Die Herren drohten leider mit Streik, wenn die Fotos auf der Website landen würden…– Genauso wird die Verbrüderung beim Proben Wochenende mit Big Band „Do Ton“ in die Geschichte des Chores eingehen. Die Bläser waren so trinkfest, wie laut – das Duell zwischen Sängern und Band war in den Proben vom Chor nicht zu gewinnen. Beim Feiern hinterher waren sie einander wieder ebenbürtig.