Juuie
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FensterSingen
Das Projekt „Fenstersingen“: Die Zuhörer an den Fenstern, wir draußen davor – vor Wohn-, Pflege- und Senioreneinrichtungen. Eine Aktion des Ministeriums für Kultur & Wissenschaft NRW zusammen mit dem Landesmusikrat NRW.
Am 13.11. 2021 war es so weit. Auch wenn der Himmel bedeckt war, blieben wir trocken beim Fenstersingen.
Am Vormittag sangen wir vor den Fenstern des Bruder-Jordan-Hauses und des Hospiz am Ostpark in Dortmund. Nach einer langen, sehr schönen Mittagspause im Klinks Franziskaner, machten wir uns auf den Weg nach Kamen. Dort konnten wir im Haus Volkermann unser Programm nochmal dreimal vor den verschiedenen Häusern aufführen.
Es war für uns eine sehr schöne Erfahrung und wir hoffen den BewohnerInnen etwas Kurzweil geboten zu haben.
Ein herzliches Dankeschön an die Pflege- und Leitungskräfte, die uns so herzlich umsorgt haben.
Wir denken, das müssen wir wiederholen….
Unserer Lieblingsstücke
Wir waren Monate lang fast ausschließlich mit der Aufnahme unserer CD beschäftigt. Jeder von uns durfte sich ein Stück wünschen, das auf die CD kam. Daher trägt die CD auch den Titel „Lieblingsstücke“.
Nun ist sie fertig, und Sie können unsere CD „Lieblingsstücke“ auf unseren Konzerten oder auch per E-Mail käuflich erwerben.
Den Inhalt der CD erfahren Sie hier.
7 Euro inklusive Versand / 5 Euro für Selbstabholer
Wenn Sie unsere Lieblingsstücke auf CD kaufen wollen, so freuen wir uns über Ihre Bestellung per E-Mail unter Angabe der Stückzahl und Ihrer Zustell-Anschrift. Wir teilen Ihnen daraufhin unsere Kontoverbindung mit. Gleich nach Ihrer Gutschrift auf unserem Konto stellen wir Ihnen die CD zu.
Kiel 2013
Unsere Chorahrt nach Kiel vom 3. bis 6. Oktober 2013
Direkt an der Kieler Innenförde, auf ihrer Westseite, liegt unser Hotel. Zu unserer Linken sind es nur wenige kaiserliche Stufen in die Empfangshalle des Kieler Hauptbahnhofs. Zentraler geht es wohl nicht. Und wenn man ganz genau hinschaut, tut sich verhalten ein reges Busaufkommen hinter Kaiser Wilhelms Kopfbahnhof auf. Da wollen wir jetzt hin.
Wir verlassen die Linie 101 und biegen in einen grünen Trampelpfad ein. Die Sonne scheint. Die Vögel zwitschern, wir schnattern und trällern; und machen uns entlang des östlichen Förde-Ufers auf nach Laboe.
Am U-Boot-Ehrenmal Möltenort, das allen bei U-Boot-Einsätzen gestorbenen Soldaten gewidmet ist, legen wir eine Pause ein. Mit Adleraugen entdeckt ein Bassist hier den ersten Kormoran nicht weit entfernt vom Ufer: schön, wie er die Sonne mit offenen Armen in Empfang nimmt. Derweil starren die Möwen auf das Eis in der Hand eines zweiten Bassisten: er fühlt sich bedroht und schleckt schneller. Der guten Laune tut es keinen Abbruch; anhaltender Sonnenschein und kilometerlange Sandstrände bringen uns in Urlaubsstimmung.
Kurz vor den Hafenanlagen von Laboe passiert es dann doch: Wolken ziehen auf. Im Hafen angekommen, flüchten wir vor den ersten Regentropfen in eine Mischung aus Eisdiele, Kiosk und Café. Und als wir uns so in Sicherheit vor dem Wetter wähnen, werden wir hinterrücks vom eigenartigen Teewasser überrascht:
»Mein Kräutertee schmeckt nach Fisch!« »Was? Echt? – Tatsächlich.«
Uns fällt auf, dass wir die einzigen Gäste sind.
Eine mollig warme, ratternde Fähre bringt uns zurück zum Hotel. Es riecht nach Heizungsluft und alten Sitzpolstern. Obwohl wir müde sind, schnattern wir weiter – und freuen uns auf das, was da kommt.
Die Stadtrundfahrt
»Und noch etwas … und noch etwas … und noch etwas.« Es gibt nichts, was wir Dortmunder über Kiel nicht wissen müssten.
Ein großer, schlanker Mann mit sportlicher Windjacke und windschnittigem Haar ist unser Reiseführer. Und ein versierter noch dazu. Besonders Zahlen haben es ihm angetan. Es ist aber nicht nur seine etwas mechanische Art der Faktenaneinanderreihung durch eine Wiederholung der Wortkombination »Und noch etwas«, sondern in erster Linie seine kritische Erzählhaltung, die die Stadtrundfahrt zu einer besonderen werden lässt.
»Die Stena Germanica ist 176 m lang, 43,5 m hoch und 30 m breit. Sie fasst bis zu 1700 Passagiere und 600 Pkw oder 80 Lkw. Und noch etwas: auf der 430 km langen Strecke Kiel–Göteborg verbraucht die Fähre 28-40 Tonnen Kraftstoff; trotzdem weigert sich Stena Line beharrlich, Filter einzubauen, die den Schadstoffausstoß verringern würden.«
Nach Stena Line und Gorch Fock und nach einer kurzen Pinkelpause, in der eine Sopranistin es sich nicht nehmen lässt, ihren Kaffee mit einer Möwe zu teilen, erreichen wir einen exotischen Ort außerhalb von Kiel direkt an der Küste. Hier in Kiel-Schilksee steht das Olympiazentrum, eigens für die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele von 1972 erbaut. In dem parallel zur Küste lang gestreckten Betonbau findet man Bootshallen, Organisationsräume, Saunen und sanitäre Einrichtungen, ein Postamt, Restaurants und Läden sowie 400 Appartements für die Olympioniken, die zusammen mit Zuschauern und Funktionären dem Grau im Jahr 1972 11 Tage lang Leben einhauchten. Heute sagen sich hier Fuchs und Hase Gute Nacht. Wir nehmen den Verfall des Gebäudes zur Kenntnis und möchten wieder in den warmen Bus – wer weiß, was sich hier so für Gestalten einquartiert haben.
Die Stadtrundfahrt ist keine Ode an Kiel – sondern erstaunlich ehrlich.
Und noch beim Abendessen streiten wir, ob der Reiseführer nun beeindruckt oder genervt hat.
Das Konzert
Der weiße Schotter hinter der Kirche knirscht, als wir in unserem Bus vorfahren. Die neugotische Paulus-Kirche liegt inmitten von kleinen Villen: erwartet uns hier etwa ein anspruchsvolles Publikum? Nervös steigen wir aus dem Bus.
Wir dürfen uns in einem schicken, modernen Anbau warm singen. Während die letzten Besucher die Kirche betreten, tippelt ein Tenor unentspannt über das feine Parkett und es findet noch die obligatorische Last-Minute-Probe vereinzelter Altistinnen statt – bis zum Aufmarsch-Kommando unserer Chorleiterin.
In der weißen Kirche singen wir unser buntes internationales Programm – und das Publikum ist fantastisch. Permanent begeisterte Blicke und aufmerksame Ohren begleiten uns auf unserer musikalischen Weltreise von Deutschland (»Abschied vom Walde«) über Schweden (»Uti vår Hage«), Irland (»An Irish Blessing«), die USA (»Any How«), Afrika (»Nkosi Sikelel’ iAfrika«) und Sardinien (»No Potho Reposare«) zurück in die Heimat Ruhrpott (»Der Mond von Wanne-Eickel«).
Wieder im Bus verkündet eine Tenörin die stolze Bilanz: »Wir haben sieben von acht CDs verkauft! Und die letzte schenke ich dem Busfahrer!« Jubelschreie.
Vielen Dank für die schöne Zeit mit dir, Kiel!
Dresden 2011
23.06.2011 (Donnerstag)
Vollzählig und gut gelaunt fahren wir in Dortmund ab. Unser kundiger Reiseführer Andreas verkürzt uns die lange Reise mit ausführlichen, teils witzigen, teils aber auch anrührenden und sehr persönlichen Erinnerungen aus der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte, die uns auf unseren Aufenthalt in Dresden einstimmen. Mit dabei ist auch ein Sprachkurs „Sächsisch für Anfänger“, der uns sehr anwendungsorientiert in die Geheimnisse des örtlichen Idioms einweiht und uns später noch gute Dienste leisten wird.
In Dresden angekommen besuchen wir den Weltladen Quilimbo und werden dort sehr herzlich von der Inhaberin Carola begrüßt, die uns über das Projekt des Vereins informiert. Vergessene Instrumente werden nachgekauft, die Schokoladenvorräte nach der langen Reise wieder aufgefüllt und nach einer netten Pause im benachbarten Café singen wir noch ein Ständchen für Carola: Nkosi Sikeleli Afrika. Wenn das kein gelungener Beginn unseres Dresdenaufenthaltes ist!
24.06.2011 (Freitag)
Heute beginnen wir mit einer Busrundfahrt durch Dresden, bei der wir nicht nur die umstrittene Waldschlösschenbrücke, die ehemaligen Stasidependancen, herrliche Elbschlösser und das blaue Wunder kennen lernen und von Andreas mit Hintergrundinformationen versorgt werden, nein, es gibt auch Eierschecke! Diese Pause bei herrlichem Sonnenwetter mit Blick auf die Villen am Elbhang und einem leckeren Stück der einheimischen Spezialität ist ein kleines unverhofftes Highlight unserer Reise. Die Fahrt geht weiter durch die Vororte in die Altstadt, wo wir unsere Stadterkundung zu Fuß fortsetzen: Zwinger, Semperoper, Residenzschloss und schließlich die Frauenkirche sind unsere Stationen. Es folgt individuelles Flanieren.
Leider spielt nach einer Weile das Wetter nicht mehr mit. Eigentlich wollten wir um 18 Uhr auf der Brühlschen Terrasse ein kleines Konzert geben, aber im strömenden Regen? Ein kleines Wunder passiert: Pünktlich zum Beginn unserer Auftrittszeit kommt die Sonne heraus, und wir singen temperament- und schwungvoll unsere Lieder vor einem sehr interessierten Publikum. Dass die Brühlsche Terrasse nach unserem Auftritt nun im Volksmund Brüllsche Terrasse heißt, ist aber nur ein Gerücht.
Der Abend steht zur freien Verfügung: Ein Ausflug zum Schloss Pillnitz, wo wir einen Open-Air-Pianisten aus Köln mit „Kathrin“ für kurze Zeit sprachlos machen – und das sollte bei dem Mann etwas heißen! Besuch des Elbhangfestes (Wiiwiiwiwiwiwiwi!), Kneipentour durch die Neustadt etc.
25.06.2011 (Samstag)
Auf der Fahrt zur Spitzgrundmühle, unserem nächsten Auftrittsort, besichtigen wir das Jagdschloss Moritzburg (Was man so alles mit Vogelfedern anstellen kann…) und decken uns nebenbei mit Pulsnitzer Pfefferkuchen ein. An der Spitzgrundmühle angekommen, die sich als idyllisch im Wald gelegene Ausflugsgaststätte entpuppt, werden wir mit Böhmischen Knödeln und Waldpilzen begrüßt und singen anschließend vor einem sehr überschaubaren aber klatschfreudigen Publikum. Viel Spaß macht auch das anschließende, etwas chaotische Gruppenbild mit „Whiskey in the jar“ in Endlosschleife! Rückkehr nach Dresden, Abendgestaltung individuell: Elbhangfest und Neustadt.
26.06.2011 (Sonntag)
Unser immer gut gelaunter Busfahrer Robert navigiert uns souverän Richtung Heimat. Einen Abstecher machen wir noch zum Kyffhäuser, das Rauf-und-Runter-Gerenne auf der monumentalen Anlage tut als Pause gut. Die Stimmung auf der Fahrt ist sehr sangesfreudig und entspannt, die Tage in Dresden haben gut getan!
Gunhild Kison
Kontakte
Über unsere Chorleiterin Bettina entstand der Kontakt zum Chor Chorlorado aus Schwerte. Neben kleineren gemeinsamen Auftritten z.B. beim Dortmunder Fest der Chöre oder zuletzt als Chorflashmob im Dezember 2019 bei der Ausstellungseröffnung „Recht & Würde“, besuchen wir uns auch immer wieder gegenseitig bei den jeweiligen Konzerten.
Rudolf, einer unserer Tenöre, war sehr angetan vom Auftritt des Chores Die Untertanen aus Münster. So entstand daraus ein wunderbareres gemeinsames Konzert „Liebe und anderer Wahnsinn“. Ende November 2019 in Dortmund und 2 Wochen später Anfang Dezember 2019 in Münster.
Wir sind auch Mitglied im Chorverband Dortmund – CVDO.
Untertanen treffen Provokal
Liebe und anderer Wahnsinn
Zwei Chöre unterwegs im alltäglichen Chaos.
Die Untertanen (Münster) und der Chor Provokal (Dortmund) haben eines gemeinsam: Ein Herz für die Liebe – aber auch für die damit verbundenen Abgründe.
Wenn der Alltag immer komplizierter wird, kann Liebe ein innerer Kompass sein, um den Lebensweg weiter zu gehen und Entscheidungen zu fällen. In „Tumbalalaika“ fragt sich ein Bursche die ganze Nacht, wen er wählen soll, ohne es zu bereuen. Antwort kommt auch an den „Bruder“: „Nimm die mit dem weit offnen Kleid, die lacht wie ein Sommerregen….“
Die Abwesenheit von Zuneigung kann aber genauso auch Schicksale entscheiden.
In ihrem Konzert spüren beide Chöre den vielfältigen Widrigkeiten und Auswüchsen von Liebe im Alltag nach. Melancholisch mit der Hoffnung auf einen besseren Ort für eine Romeo- und Julia-Liebe zum Beispiel in dem Lied „Somewhere“. Oder ein wenig jazziger mit einer nachbarschaftlichen Einladung „Come in and stay a while“. Und auch politisch, denn ein Rio Reiser-Song mit dem Titel „Wahre Lüge“ ist ein satirischer Abriss über das vergangene und noch vorhandene politische Führungspersonal.
„Is this the real life or is this just fantasy?“ bleibt am Ende eine Frage, die sich sehr rockig Queen in der „Bohemian Rapsody“ gestellt hat.
Ob es darauf nach dem Chorkonzert eine Antwort gibt, muss jeder Zuschauer aber selbst rausfinden
Die Konzerte fanden am 23. November 2019 in der Bürgerhalle im Rathaus Dortmund und am 7. Dezember 2019 im Begegnunszentrum Meerwiese in Münster statt.
Trotz & Träume
In 2018 waren wir in der Pauluskirche Dortmund am 29.04.2018 und am Sonntag, 06.05.2018 in der Kirche am Markt in Hombruch aufgetreten mit:
„Trotz und Träume – Ein Konzert in sieben trotzigen Träumen“
In einer Welt, in der der Hass Einzug gehalten hat, in der Echokammern nur noch die eigene Meinung bestätigen und ein tiefer Riss durch die Gesellschaft geht, singen wir Lieder von Träumen.
Immer schon haben Menschen Songs geschrieben, die ihnen halfen, durch tiefe Täler zu gehen, sich trotzig den schwierigen Verhältnissen entgegen zu stemmen. Der „Winnsboro Cotton Mill Blues“ und der „Konjunktur Cha Cha“ erzählen davon und nehmen dabei die Auswüchse von Armut und dem Wirtschaftswunder-Reichtum aufs Korn.
Geschichten über Arbeitslose aus dem Berlin der 1920er Jahre sind ebenso dabei, wie die Sehnsucht nach Rosen.
Natürlich darf der Traum von der großen Liebe – „Somebody to love“ – und von einem guten Ende nicht fehlen – die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ein abwechslungsreiches Programm mit internationalen Liedern in kleiner und großer Chorbesetzung.